Die Astrid-Lindgren-Schule ist ein "Sonderpädagogisches Bildungs- und Beratungszentrum mit Förderschwerpunkt Lernen" (kurz: SBBZ-L) und eine "Schule mit ergänzendem Angebot". Kinder mit festgestelltem sonderpädagogischen Förderbedarf haben ein Recht auf sonderpädagogische Unterstützung, welche sie in unserer Einrichtung erhalten. Eltern können nach einer intensiven Überprüfung durch unseren sonderpädagogischen Dienst und einer ausführlichen Beratung und Empfehlung entscheiden, ob ihr Kind das SBBZ-Lernen besucht. Mit unseren ca. 30 Schülern, die in der Grundstufe (Kl. 1 – 4), der Hauptstufe 1 (Kl. 5 – 7) und Hauptstufe 2 (Kl. 7 – 9) untergebracht sind, sind wir eine kleine Schule, in welcher den Kindern und Jugendlichen viel geboten wird.
Unser Angebot bezieht sich nicht nur auf den Vormittag, sondern wir bieten an bis zu vier Tagen Nachmittagsunterricht und freiwillige Angebote. An bis zu drei Nachmittagen haben die Schüler Unterricht. Am vierten Nachmittag werden zusätzlich Angebote von der Schulsozialarbeit durchgeführt. In der Zeit zwischen Vormittags- und Nachmittagsschule kann in der Mensa ein Essen eingenommen werden. An den Tagen mit Nachmittagangeboten findet für unsere Grundschüler im Rahmen der verlässlichen Grundschule eine kostenlose Betreuung durch die Schulsozialarbeit statt. Es werden in der Mittagspause für die Schüler aller Schulen des Schulzentrums auf freiwilliger Basis Bewegungsangebote und der Besuch des Jugendtreffs angeboten.
Die Kinder und Jugendlichen werden in einer Atmosphäre unterrichtet, die von Vertrauen und Offenheit geprägt ist. Das Lernangebot ist intensiv und schülerorientiert. Übers Jahr hinweg werden, neben den Kernfächern, regelmäßig projektartige und fächerübergreifende Themen angeboten. Durch diese gesunde Mischung der Unterrichtsformen haben alle am Schulleben Beteiligten - Lehrer wie Schüler - Freude an Unterricht und Schule. Besonders wichtig ist für unsere Kinder und Jugendlichen die Stärkung ihres Selbstvertrauens. Hier liegt ein großer Schwerpunkt unseres Erziehungsauftrags. Durch die jahrgangsübergreifenden Klassen findet ein intensives soziales Lernen statt, die Kinder und Jugendlichen sind hilfsbereit und nehmen Rücksicht aufeinander. Der Starke hilft dem Schwachen.
Ein Besuch derAstrid-Lindgren-Schule lohnt sich für Kinder mit Förderbedarf Lernen auf alle Fälle, weil die Förderung des einzelnen Kindes hier allein schon aufgrund kleinerer Klassen als auch eines reduzierten, sonderpädagogischen Curriculums wesentlich intensiver ist. Der Leistungsdruck wird vermindert, so dass sich das Kind wieder öffnen und entfalten kann. Negative und damit entwicklungshemmende Schulerfahrungen werden abgebaut, das Selbstvertrauen aufgebaut und es entsteht eine positive Haltung zu Schule und Unterricht. Meist schon nach wenigen Tagen Unterrichts an unserer Schule bemerken Eltern die positiven Veränderungen am Kind, welches plötzlich wieder gern zum Unterricht geht, frei von Ängsten und frei von oftmals psychosomatischen Begleiterscheinungen.
Mit dem Erwerb unseres Abschlusszeugnisses erreichen unsere Jugendlichen die Ausbildungsreife. Ziel ist die Integration in den ersten Arbeitsmarkt oder die Rückführung in den Regelschulbetrieb. Im anschließenden Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf (VAB) kann ein Hauptschulabschluss erworben werden. Berufsvorbereitende Bildungsmaßnahmen (BvB) unterstützten dabei.
Aufgrund ihrer Schulzeit an unserem SBBZ-Lernen erfüllen unsere Schüler auch die Zugangsvoraussetzungen für eine Berufsausbildung in einer außerbetrieblichen Einrichtung (BaE). Jugendliche, die bis dahin noch keine Ausbildungsreife erlangt haben und noch mehr Unterstützung benötigen, bekommen die Möglichkeit, in einer Berufsvorbereitenden Einrichtung (BvE) noch intensiver auf den Einstieg ins Arbeitsleben vorbereitet zu werden. Die Arbeitsagentur begleitet alle Prozesse durchgängig und zeigt weitere Wege und Möglichkeiten auf, die berufliche Aus- und Weiterbildung zu unterstützen und damit zu ermöglichen. Letztendlich stehen weiterhin alle Wege offen, sich beruflich weiterzubilden.
Präambel der europäischen Astrid Lindgren Schulen
Die Vertreter der Astrid-Lindgren-Schulen Deutschlands haben sich auf der gemeinsamen Konferenz im Mai 1999 auf diese gemeinsame Einleitung ihrer Schulordnung für alle Astrid-Lindgren-Schulen verständigt:
Unsere Schule ist stolz darauf, den Namen „Astrid-Lindgren“ zu tragen. Die Erziehung zu Toleranz, Fairness, Verständnis, Verantwortung und Mut muss auch immer unser Ziel sein. Jeder und jede an unserer Schule soll bereit sein, sozial und tolerant zu handeln und sich für andere einzusetzen.
Konflikte und Meinungsverschiedenheiten treten überall auf. Jede und jeder muss sich bemühen, solche Situationen angemessen und gewaltfrei zu bewältigen. Jeder und jede soll sich mit der Lernumgebung der Astrid-Lindgren-Schule identifizieren und mit ihr verantwortungsvoll und pfleglich umgehen. Im Unterricht herrscht ein vertrauensvoller Umgangston aller Beteiligten. Der Unterricht vermittelt den Schülern und Schülerinnen eine grundlegende Allgemeinbildung. Dabei wird Wert darauf gelegt zu vermitteln, wofür sie das Gelernte anwenden können.
Lehrerinnen, Lehrer und Mitschüler, Mitschülerinnen würdigen und belohnen gute Leistungen. Dazu werden die Anforderungen entsprechend der Begabung differenziert. So erhalten alle Anerkennung, auch Schwächere. Schülerinnen und Schüler werden befähigt und motiviert, selbständig und kooperativ zu arbeiten.